Zum Erfinden von Spielen

Der Mensch steht im Mittelpunkt jedes Spieles. Als Spieleautor und als Spieler. Und nur, wenn ein Spiel begeisterte Spieler schafft, sollte der Spieleautor mit seinem Werk zufrieden sein.

Hier eine kurze Anleitung für Spieleerfinder

1. Zuerst kommt Ihre geniale Idee

Ein Spieleautor erfindet ein neues Spiel, nicht Varianten von bekannten Spielen. Trotzdem ist es aber nicht zu vermeiden, dass bekannte Elemente von Spielen und bekanntes Spielmaterial verwendet werden. Das neue Spiel ist aber mehr als seine verwendeten Teile. Ein neues Spiel hat seinen eigenen Charakter!

2. Der Vergleich mit anderen Spielen

Allein über 25.000 Spiele sind im Österreichischen Spielemuseum vorhanden. Eine noch größere Anzahl von Spielen wurde veröffentlicht. Da kann es leicht vorkommen, dass man das Rad ein zweites Mal erfunden hat. Daher sollte und müßte man sich über publizierte Spiele erkundigen; vor allem über Spiele die derzeit am Markt sind, sollte man informiert sein.
Dadurch kann man zugleich feststellen, welche Trends, welche Themen, welche Ausstattung, Spieleranzahl, Spiellänge, etc., zur Zeit in Spielen üblich sind.

3. Spielen, spielen und spielen

Wenn nun ein erster Prototyp fertig ist, beginnt die Testphase. Machen Sie Ihren Prototypen ansprechend, sodass das Ihr Spiel Spass bereitet und kein Hindernislauf ist. Die Spielregel muss lesbar und gut verständlich sein! Das Wichtigste ist jetzt das Testspielen. So oft es geht und immer wieder mit anderen Spielern. Der Spieleautor sollte nicht mitspielen und die Regeln nicht selbst erklären. Nur so kann ein Spiel von den Spielern unbeeinflußt bewertet werden. Diese Bewertung sollte der Spieleautor für Verbesserungen heranziehen. Lob befriedigt einen Spieleautor zwar, aber fragen Sie immer nach was genau den Spielern gefallen hat. Genauso fragen Sie, was den Spielern nicht gefallen hat und was geändert werden soll. Fragen Sie aktiv, viele Spieler geben nur auf genaue Fragen Hinweise wie sie Ihr Spiel weiterentwickeln können.

4. Bekanntgabe des neuen Spieles

Nach der Testphase ist eine Veröffentlichung in einer Zeitschrift wie „Spiel & Autor“ und/oder die Teilnahme an einem Spieleautorentreffen sinnvoll. Nehmen Sie am Österreichischen Spieleautorentreffen teil. Link zum Anmeldeformular.
Bei den Treffen kann man sehen, wo man selbst steht und was die anderen machen. Ebenso sollten Sie an Spieleautorenwettbewerben teilnehmen, die es in verschiedenen Ländern gibt. Melden Sie ihr Spiel zur Teilnahme am Österreichischen Spieleautorenwettbewerb an.
Der Österreichische Spieleautorenwettbewerb wird als nationaler österreichischer Wettbewerb im Rahmen des „Europa Ludi“ durchgeführt.

5. Kontaktaufnahme mit Verlag

Die einfachste Kontaktaufnahme erfolgt bei einem Spieleautorentreffen. Dort kommen immer Vertreter von verschiedenen Verlagen hin. Bereiten Sie immer mehrere Prototypen vor, damit Sie bei Interesse Ihre Spiele herzeigen können. Geben Sie Ihr Spiel zur Prüfung nicht gleichzeitig mehreren Verlagen. Wenn Sie es trotzdem mehreren Verlagen zum Testen geben, informieren Sie die betroffenen Verlage über diesen Umstand. Wenn Sie einen Verlag direkt kontaktieren möchten, fragen Sie bitte vorher per E-Mail an, ob an Ihrem Prototyp überhaupt Interesser besteht. Viele Verlage haben ein eigenes Verfahren. Senden Sie keine Prototypen an Verlage ohne das von diesen Interesse bekundet wurde.

6. Eigenverlag starten

Wenn Sie keinen Verlag finden, aber Ihr Spiel unbedingt auf den Markt bringen wollen, können Sie einen Eigenverlag (Kleinverlag) starten. Bitte beachten Sie, dass das Marktsegment für diese Art von Autorenspiele sehr klein ist und der Vertrieb sehr schwierig. Halten Sie Ihr finanzielles Engagement in solchen Grenzen, dass Ihr Beruf und Ihre Familie nicht gefährdet sind. In letzter Zeit nehmen immer mehr Autoren das „Crowd-Funding“ wie z.B. Kickstarter in Anspruch, um die Produktion vorzufinanzieren.

Ausführliche Erklärungen zu allen Themen finden Sie im „Leitfaden für Spieleerfinder„.

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